Was ist eigentlich Internetradio?

Die Webradios sind so jung oder alt wie das schnelle Internet auch. Schon vor der Jahrtausendwende gab es die ersten Radioprogramme im Internet.

In Deutschland zu der Zeit noch vorangetrieben durch die klassischen öffentlich-rechtlichen Funkhäuser. Mit fortschreitender Technik wurde nicht nur das Medium interessanter, sondern auch das Senden viel einfacher. So wird für ein kleines Internetradio nicht mehr benötigt als ein Mikrofon, ein solider Rechner und ein DSL-Anschluss.

Entsprechend breit ist das Angebot vieler verschiedener Sender mittlerweile. Es ist nicht mehr nötig, im Radiosender der Wahl lange zu warten, bis das eigene Lieblingslied läuft. Für jede Musiksparte gibt es in der Regel mehrere Anbieter, die genau diese Musikrichtung in ihrem Programm haben. Der Erfolg zeigt sich auch in Zahlen: Mittlerweile etwa acht Prozent der Internetnutzer hören regelmäßig ein Webradio und insgesamt ein Viertel gibt an, zumindest gelegentlich einen solchen Sender einzuschalten.

So funktionieren die internetbasierten Radios

Eine Schwierigkeit beim Senden über das Internet sind die zum Teil sehr hohen Datenraten, die benötigt werden. Die Webradios senden im sogenannten Streaming-Verfahren. Das heißt, die Übertragung der Daten sowie deren Wiedergabe finden gleichzeitig statt. Dies ist ganz ähnlich wie beim konventionellen Radio, wo auch gleichzeitig gesendet und empfangen wird – nur auf eine andere Art und Weise. Während beim terrestrischen Signal die Zahl der Abnehmer egal ist, erfordert jeder einzelne Hörer eines Internetradios eine eigene Datenverbindung. Um das übertragene Volumen möglichst gering zu halten, sind entsprechende Datenformate entwickelt worden.

Dazu zählen zum Beispiel MP3 und das Real Audio Format. Die Datenpakete werden dann vom Anbieter aus an die Empfänger gesendet. Zum Abspielen müssen die codierten Dateien dann entpackt werden. Hierzu gibt es mehrere Programme, die diese Aufgabe erfüllen. Welches Programm gewählt wird, hängt von den Internetradios, vom Streamingdienst und auch vom Empfänger ab. So gibt es zum Beispiel Webradios, die nur über den Browser geöffnet werden können, andere lassen sich auch von bestimmten Softwares abspielen. Solche Programme, die das Abspielen ermöglichen, werden zum Teil auch als „Internetradio“ bezeichnet.

Wie kann ein Webradio empfangen werden?

Zum Empfang eines Internetradios gibt es mehrere Möglichkeiten. Grundvoraussetzung ist eine möglichst schnelle Verbindung ins Internet. In der Praxis heißt das, dass ein DSL Anschluss vorhanden sein sollte. Traditionell wurden die über das Internet verbreiteten Radioprogramme am heimischen PC gehört. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Computer nur schwer in die Küche oder das Bad transportiert werden können und andererseits die Lautsprecher von mobilen Geräten wie Laptops eher unzureichend sind. Die Hersteller von Musikwiedergabegeräten haben daher auf das immer beliebter werdende Internetradio reagiert, und spezielle Geräte entwickelt. Die wie ein traditionelles Gerät aussehenden und funktionierenden WLAN-Radios können drahtlose Internetverbindungen empfangen. Sie wählen sich zum Beispiel über den heimischen Router ins Internet ein und empfangen auf diese Weise die zahlreichen Internetprogramme. So wird das klassische Radioerlebnis im ganzen Haus mit den modernen Möglichkeiten des Internetradios kombiniert.

Viele Nutzer hören Webradios auch über das Smartphone. Hierzu sind so gut wie alle neuen Geräte brauchbar, es ist nur nötig, eine entsprechende App zu installieren. Ein Vorteil solcher Apps ist auch, dass gleich ein übersichtliches Menü vorhanden ist. Hier können beliebte Internetradios gespeichert und neue Sender zum Beispiel nach Interesse gesucht werden. Problematisch kann nur das geringe Datenvolumen des Handyvertrages sein. Die Musik und die Wortbeiträge werden nicht über eine Antenne, sondern über das reguläre mobile Internet empfangen. Kostengünstiger ist es daher, das Webradio nur in einem WLAN-Netz einzuschalten.

Übersicht bewahren mittels Radio Aggregatoren

Um einen Überblick über die wirklich zahlreichen Sender zu behalten, sind sogenannte Radio Aggregatoren hilfreich. Auf den entsprechenden Internetseiten werden sehr viele empfangbare Internetradios zusammengestellt. Gleich auf der Startseite gibt es meist Empfehlungen von Sendern aus der Region oder insgesamt beliebten Programmen. Aber nicht nur die großen und erfolgreichen Radios können hier gefunden werden. Durch die Suchfunktion kannst du aus mehreren tausend verschiedenen Internetradios weltweit ein gewünschtes Programm wählen. Das bietet ganz neue Möglichkeiten. So kann zum Beispiel hier in Deutschland das Programm eines japanisches Radios empfangen werden. Andersherum kann ein Radio aus Deutschland sein Programm weltweit anbieten. nicht zuletzt dadurch wächst die Hörerschaft von Webradios kontinuierlich, weltweit hören viele Millionen Menschen regelmäßig Programme von Internetradios.

Über den Autor: Julian Peters

Autor Julian Peters

Dieser Artikel wurde zuletzt am 7. Oktober 2022 aktualisiert.